Die Zeit vergeht

Der letzte Eintag hier ist fast fünf Jahre her. Zeit in der ich für andere Projekte geschrieben habe. Zeit auf anderen Websites, welche nicht meine sind. Oder auch in sozialen Medien. Jetzt wird es langsam Zeit alles hier zu sammeln.

heute gibt es hier den Hinweis auf eine Reportage bei der ich mitgewirkt habe. „Wo sonst“ Ernten, bauen, leben wie im Mittelalter

Viel Spaß beim Anschauen.

z.B. „Freiheit“

Eine Frage die um treibt

Man hört ja so vieles von anderen die auch „Mittelalter machen“ und wenn es nicht die eigene Zeit oder die eigenen Recherchen betrifft, dann gilt es erst mal. Ich kann ja nicht alles wissen.

Die These „ich mache Wikinger/Frühmittelalter weil die Frauen im Hochmittelalter unfrei waren“ sitzt erst mal, treibt aber um. Freiheit? Was ist das eigentlich?

Ist es Freiheit, wenn man an verschiedene Götter glaubt, anstatt an einen Gott? Ist es Freiheit, wenn man wegen Mangel mit Schiffen übers Meer reist , um woanders Beute zu machen und die Frau mit einer Waffe (für manche Darstellerinnen der Inbegriff von Freiheit) zu hause den Hof allein mit der Restsippe verteidigen muss?

Ist es Freiheit, wenn das Recht der Sippe/Blutrache gilt oder wenn die Gerichtsbarkeit wie im Sachsenspiegel geregelt ist?

Ist es Freiheit, wenn die Frau offenes Haar trägt? Die Freiheit, dass der Partner gewechselt werden kann, anstatt Ehe bis zum Tod. Also auch keine Verpflichtungen und Sicherheiten. Im Extremfall auch mal vogelfrei.

Lieber ein unfreier Bauer sein, der geregelte Abgaben zahlt und vom Herrn verteidigt wird? Oder ein Freier, der auch einen Soldaten mit Ausstattung stellen muss? Ein kostspieliges Vergnügen.

Kurz und gut: der heutige Freiheitsbegriff ist keinesfalls das was man in der wechselhaften Zeit des Mittelalters unter Freiheit verstand.

ein paar Schuhe aus Hildesheim

Der Museumsbesuch 2016 ist jetzt auch schon eine Weile her und die Fotos gehören sortiert. Beim Fotografieren im Dommuseum hatte ich mich damals weitgehend auf das 13. Jahrhundert konzentriert. Ein paar „Ausreißer“ nach oben oder unten gab es aber auch.

Neben der sog. Bernhardkasel stehen in der Vitrine  ein Paar Schuhe aus dem 12. Jahrhundert. Beschreibungstext: „Bishop‘s shoes, Germany. middle of the 12th century“.

In der Schuhherstellung kenne ich mich ja nicht so aus. Jedenfalls sind es keine Alltagsschuhe. Ich sehe Goldstickerei und eine Gold“malerei“. Wie die goldenen Punkte (besonders sichtbar an der Ferse) auf das Leder kommen, ist mir (noch ) nicht bekannt. Bei Holz wäre das wohl eine Anlegearbeit. Aber bei Leder?

Im Knochenhauer-Amtshaus waren wir 2017 in der Mittelalterabteilung. Ein paar Exponate waren gerade ausgeliehen. Dort ist die Ausstellung für Kinder und Familien aufbereitet. Alle Exponat sind einer fiktiven Hausgemeinschaft zugeordnet.

An Schuhen fand ich Reste von Schuhsohlen und eine Rekonstruktion eines Kinderschuhs:

und ein paar Schritte weiter die Sohlen von Trippen

(Fotos  wie immer mein Eigentum.)

 

ich bin auf dem Weg

warum auch nicht?

Frage des Vorhabens:  Ist es möglich eine ordentliche Geschichtsdarstellung zu erarbeiten ohne dass man ein entsprechendes Fach studiert hat?

Okay ein gezieltes  Studium kann helfen. Gut dass es Fachleute gibt. Und gut, wenn die auch bezahlt werden.

Aber wenn man die Arbeitsweisen anwendet, welche man in anderen Fächern gelernt hat, hilft das schon mal. Und unser Deutschlehrer hat damals schon  gesagt, dass man nicht alles glauben soll, was man liest. Eine These gilt halt nur so lange man nix anderes weiß. Und dazulernen sollte man täglich.

Also. Kritisch lesen. Kritische Bildbetrachtung. Verschiedene Quellen angucken. Nichts geht von heute auf  morgen.

 

Und notfalls interessiert mich mein Geschwätz von gestern nicht mehr 😉

Heute ist Fashion Revolution Day

erinnern wir uns noch an heute vor einem Jahr, als in Bangladesh eine Fabrik einstürzte?

Die Folge waren 1133 getötete und über 2500 verletzte Menschen, hauptsächlich Textilarbeiterinnen, die trotz Einsturzgefahr des Gebäudes zur Arbeit gezwungen wurden. Heute, ein Jahr später, sind inhumane Arbeitsbedingungen, mangelnde Sicherheitsstandards am Arbeitsort, Bezahlungen unter dem Mindestlohn und 12 Stunden Schichten pro Tag in der Textilbranche noch immer keine Seltenheit.

Bei der Aktion “#INSIDEOUT”  ein Kleidungsstück auf links  tragen und die Frage nach den Produktionsbedingungen von Textilien laut werden zu lassen kann öffentlichkeitswirksam sein, aber auch so kann man darüber nachdenken woher unsere Kleidung, die Stoffe, das Garn kommt und ob es lauter Lieblingsstücke sind, damit wir sie auch lange tragen können.

Ex und hopp sollte von gestern sein. Ich denke man kann auch nachhaltig modisch sein ohne trutschig aus zuschauen, wie aus dem Altkleidersack geschlüpft.

ein paar Links zum Thema:

Handmade Kultur

Fashion Revolution

eine der vielen Bloggerinnen

Wachstuch

mein zweiter Versuch Wachstuch zu verarbeiten. Nur am Verschluss muss ich noch arbeiten. Der war das erste  Mal besser.  Nur wie habe ich ihn da gestaltet?

Beutel aus Wachstuch

Veröffentlicht unter Nähen